Allgemeines:

Um einen Gegenstand oder ein Produkt eindeutig kennzeichnen oder identifizieren zu können werden eindeutige Merkmale benötigt. Diese müssen jedem verständlich, eindeutig, unveränderbar und dauerhaft sein.

Eine Vereinfachung der Produktidentifikation kann über die Klassifizierung nach Produkteigenschaften erfolgen. Solche Eigenschaften können unter anderen sein:

  • Farbe
  • Gewicht
  • Material
  • Abmessungen
  • Volumen
  • Temperatur
  • Druck

Man unterscheidet nach natürlichen und künstlichen Identifikationsmerkmalen:

Fingerabdruck und Handschrift sind die wohl bekanntesten natürlichen Identifikationsmerkmale. Diese fallen in den Anwendungsbereich der Biometrik. Diese befasst sich mit der Vermessung und Speicherung von Identifikationsmerkmalen von Individuen.

(Bild: Fingerabdruck)

(Bild: Gesicht mit biometrischer Vermessung)

Man unterscheidet bei der Auswertung der Merkmale bezüglich der Authentifikation und der Identifikation. Bei der Authentifikation stellt man die Zugehörigkeit zu einer definierten Gruppe fest, die Identifikation stellt die eindeutige Erkennung eines einzelnen Individuums fest.

In beiden Fällen arbeitet das biometrische System als Vergleichsoperation, in dem die aufgenommenen Daten mit einem abgespeicherten Referenzmuster verglichen werden.  Die mathematische Auswertung der Daten muss festlegen ob Probemuster und Referenzmuster lediglich eine Ähnlichkeit oder Kongruenz aufweisen.

Biometrische Auswertungsverfahren müssen große Datenmengen verarbeiten können und stellen höchste Anforderungen an die Informationstechnologie.

Typische Identifikationsmerkmale in der Biometrie sind:

  • Fingerabdruck
  • Schrift oder Unterschrift
  • Gesicht (Augenabstand, Breite, Höhe, Position von Ohren, Mund und Nase)
  • DNA
  • Körpergröße
  • Retina (Hierbei kann ein Scan der Netzhaut oder des Augenhintergrunds herangezogen werden)
  • Iris (Scan der Regenbogenhaut)
  • Soundprofilanalyse der Stimme
  • Analyse des kinematischen Bewegungsprofils einer Person

Neben den rein auf den Menschen bezogenen natürlichen Identifikationsmerkmalen gibt es natürlich auch andere in der Natur vorkommende Merkmale, wie bspw. die Struktur oder Maserung von Holz oder die geologische Profilierung von Geländestrukturen. Diese Merkmale weisen ähnliche Eigenschaften wie der menschliche Fingerabdruck auf und sind eindeutig.

Ein künstliches Identifikationsmerkmal ist bspw. die Hausnummer. Da es einer Stadt zu einer Vielfachbelegung der gleichen Nummer kommt, wird zusätzlich zur eindeutigen Identifikation der Straßennamen und die Postleitzahl der Stadt herangezogen. Unter der eindeutigen Beschreibung versteht man den Identifikator, auch Identifikationsnummer oder kurz auch „ID“ genannt. Zusätzliche Anhänge zur detaillierten, eindeutigen Beschreibung werden Deskriptor genannt.

Als Beispiel sei an dieser Stelle die Identifikationsnummer des Ausweises aufgeführt. In der ID sind neben der Dokumentennummer als weitere Deskriptoren auch das Geburtsdatum, die Gültigkeit des Dokuments und der Name verwendet.

(Bild: OCR Schriftbereich eines Ausweises mit Laser angebracht)

ID’s können einen beliebige Kombination von alphanumerischen oder Sonderzeichen sein.

Die wichtigste Forderung an den Identifikator ist, dass mit dessen Hilfe ein Objekt eindeutig innerhalb eines definierten Aktionsraumes identifiziert werden kann.

Im täglichen Leben oder der Industrie werde Identifikatoren auf unterschiedlichen Medien gedruckt oder gespeichert. Solche Medien sind unter anderen das Bauteil selbst, Papier, Etikett, Verpackungen, Magnetkarten oder bspw. RFID Transponder.

                                                

(Bild: 2D Code auf ABS Steuergerät mit Laser angebracht)

(Bild: 2D Code Etikett auf Einspritzpumpe über Thermotransferdrucker gedruckt)

(Bild: 1D Code auf Verpackung über Offsetverfahren gedruckt)

(Bild: Zugangskarte über RFID Chip gesteuert)

(Bild: RFID Schaltkreis in Etikett)

Sofern die automatisierte Verarbeitung der Indentifikatoren stattfinden soll, muss eine vereinheitlichte, „gemeinsame Sprache“ verwendet werden. Man spricht in diesem Fall von einer Codierung. Im Bereich der Distribution von Artikeln in Supermärkten und Warenhäusern erfolgt die Kennzeichnung mit dem sogenannten EAN Code. Dieser identifiziert jegliche Ware eindeutig über eine Datenbank mit allen zum Artikel gehörenden Daten.

(Bild: EAN Code auf Verpackung über Offset gedruckt)